Corona und der Elefantenabstand: Vorlesetag in der Kinderklinik in Pandemiezeiten
20.11.2020 - Presseinformation der Klinikum Niederlausitz GmbH
Am 20. November setzt der bundesweite Vorlesetag ein öffentliches Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens und begeistert Kinder wie auch Erwachsene für Geschichten. In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Niederlausitz gab es in diesem Jahr wegen des Infektionsschutzes zwar keine Lesung - dafür aber Kinderbücher zum Umgang mit dieser Ausnahmesituation und wertvolle Informationen zum Vorlesen für die kleinen Patienten und ihre Eltern.
Der bundesweite Vorlesetag weckt jährlich am dritten Freitag im November bei Kindern die Lust auf Bücher. Anlässlich dieses Aktionstages finden eigentlich in ganz Deutschland und auch in der Kinderklinik in Lauchhammer Lesungen statt. Im Ausnahmejahr 2020 ist hier ein solches Format aufgrund der Maßnahmen zum Infektionsschutz nicht möglich. Um dennoch das Vorlesen in den Familien zu fördern, haben die kleinen Patienten in Lauchhammer am 19. November 2020 anlässlich des Vorlesetags vom Klinikum Niederlausitz Kinderbücher erhalten. Das Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder unterstützte den Vorlesetag in der Kinderklinik mit Materialien rund um das Thema Lesen und Sprachentwicklung.
Vorgelesen wurde dann anders als sonst nicht von einem Vorlesepaten, sondern von Mama oder Papa. Sie können in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Krankenhauses Lauchhammer im Zimmer ihres erkrankten Kindes wohnen und sich so aktiv am Behandlungsprozess beteiligen. Auch die Kinderkrankenschwestern griffen zu den Büchern „Conny macht Mut in Zeiten von Corona" und „Corona und der Elefantenabstand". Sie weckten so schon bei den Kleinsten unterhaltsam und kindgerecht viel Verständnis für Abstands- und Hygienemaßnahmen.
„Durch die Kontaktbeschränkungen gewinnt Vorlesen an Bedeutung: Die meisten Freizeitaktivitäten fallen weg, die Kinder verbringen mehr Zeit zu Hause. So schwer der Verzicht auf viele Dinge fällt: Die Vorlesekultur kann in dieser Situation wieder mehr gepflegt werden. Beim Vorlesen können Eltern nicht nur eine wunderbare Zeit gemeinsam mit ihren Kindern verbringen - sie fördern auch deren Sprachkompetenz und kognitive Entwicklung", betont Dipl.-Med. Hendrik Karpinski, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Niederlausitz.
Das Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder empfiehlt, Kindern ab zwei Jahren Geschichten vorzulesen, die ihren Alltag wiedergeben. Vor allem Bilderbücher eignen sich für Kinder unter drei Jahren: „Das Thema Sprechenlernen fördern wir im Netzwerk Gesunde Kinder bereits bei den ganz Kleinen. Unsere ehrenamtlichen Familienpaten überreichen den Müttern und Vätern im Alter von zehn Monaten des Kindes ein kleines Bilderbuch. Zum zweiten Geburtstag erhalten die Netzwerk-Familien eine Sammlung mit Kinderreimen, Versen und Liedern, die Eltern dann mit ihren Kindern ausprobieren und nachsprechen können. Das macht den Kindern viel Spaß und fördert spielerisch die Sprachentwicklung", informiert Daniela Graß, Koordinatorin des Netzwerks Gesunde Kinder in Lauchhammer. Die ehrenamtlichen Familienpaten werden im Rahmen ihrer Patenausbildung von Logopäden aus der Kinderklinik in Lauchhammer neben weiteren Themen auch zur Sprachförderung geschult. Sie begleiten so Mütter und Väter dabei, die Sprachentwicklung ihrer Kinder zu unterstützen und zu fördern.
Auch ohne Vorlesepaten konnten die kleinen Patienten in Lauchhammer und ihre Eltern an diesem Vorlesetag so für Geschichten und Bücher begeistert werden.
Der bundesweite Vorlesetag fand 2020 zum 17. Mal statt. Über 700.000 Menschen waren beim diesjährigen Vorlesetag beteiligt. Initiator des Vorlesetages sind die Wochenzeitung DIE ZEIT, die Stiftung Lesen und die Deutsche-Bahn-Stiftung. Der Vorlesetag setzt ein öffentliches Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens. Ziel ist es, die Begeisterung für das Lesen und Vorlesen zu wecken und Kinder bereits früh mit dem geschriebenen und erzählten Wort in Kontakt zu bringen.