Netzwerk Gesunde Kinder unterstützt Forschungsprojekt ElfE in Lauchhammer
Eltern fragen Eltern (ElfE): Mütter und Väter aus der Stadt Lauchhammer befragen andere Eltern zu ihren Erfahrungen und Wünschen beim Übergang ihres Kindes in die Kita
Das Projekt beschäftigt sich mit dem Übergang aus dem Elternhaus in die Kita und stellt die Sichtweisen sowohl erfahrener Eltern, die bereits mindestens ein Kind in der Kita haben und „neuer“ Eltern in den Mittelpunkt. Eltern wissen, wie es ist, wenn ihr Kind das erste Mal aus dem Elternhaus geht und tagsüber in einer Kita betreut wird. Sie haben erfahren, woran es liegt, dass die Eltern sich dabei wohl fühlen oder auch nicht.
Es ist nachgewiesen, dass die Bewältigung von Übergängen für die persönliche und gesundheitliche Entwicklung eines Menschen als entscheidend für die weitere erfolgreiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gesehen wird. Die Methode: Als Experten und Expertinnen in eigener Sache fragen Eltern andere Eltern rund um den gesunden Übergang ihrer Kinder in die Kita. Zum Forschungsverbund gehören die Alice Salomon Hochschule Berlin und die Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. als wissenschaftliche Einrichtungen sowie die Stadt Lauchhammer und der Bezirk Marzahn-Hellersdorf Berlin als Projektregionen. Ein Ziel des Forschungsprojektes ElfE ist es, darüber nachzudenken, wie es machbar ist, dass alle Eltern die gleiche Chance haben, ihre Interessen einzubringen. Erfahrungen zeigen, dass es häufig dieselben Eltern sind, die sich zu Wort melden. Deshalb ist es dem Projekt wichtig, Eltern zu finden, die sich sonst vielleicht eher weniger beteiligen.
Die wissenschaftlichen Akteure erforschen Wege, wie es gelingt, Eltern in das Projekt ElfE miteinzubeziehen – von der Fragestellung bis zur Darstellung der Ergebnisse. Sie möchten gemeinsam mit den Eltern untersuchen, welche Interessen, Erwartungen und Unterstützungsangebote erwünscht oder unerwünscht sind. Die Familien sollen Ideen für Angebote vor Ort entwickeln und die Ergebnisse sollen dann in ihrer Kommune beziehungsweise in ihren Bezirk eingebracht werden. Für die Stadt Lauchhammer ist das eine Möglichkeit, die Sicht der Eltern in die Planung der Angebote miteinzubeziehen.
Aufgrund der bereits langjährigen Erfahrungen des Niederlausitzer Netzwerks Gesunde Kinder mit partizipativen Strukturen kooperiert das Forschungsprojekt ElfE mit dem Netzwerk im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. „Das Netzwerk Gesunde Kinder ist immer offen für neue Möglichkeiten, um auf Eltern zuzugehen. Eltern sollten gefragt werden, wie wir sie unterstützen oder wie wir ihnen helfen können. Das Wissen der Familien dann in die Angebote des Netzwerks Gesunde Kinder mit einzubeziehen, sorgt für Passgenauigkeit und ermöglicht es, alle Eltern anzusprechen“, weiß Hendrik Karpinski, seit 2006 Leiter des Niederlausitzer Netzwerks Gesunde Kinder, aus Erfahrung. Denn dieser Ansatz ist für das Netzwerk Gesunde Kinder nicht neu. Die Rückkopplung mit den ehrenamtlichen Paten und Familien durch persönliche Gespräche oder durch Befragungen gehört bereits von Anfang an zu den Qualitätsmerkmalen des Netzwerks. Von der Mitwirkung am Projekt ElfE verspricht sich das Netzwerk Gesunde Kinder weitere mögliche Ansatzpunkte zu erfahren, wie Eltern und junge Familien mit ihren Bedürfnissen noch besser erreicht werden können. Und in der Zusammenarbeit werden vielleicht auch wieder neue Erkenntnisse für die Qualität des Netzwerks Gesunde Kinder gewonnen.
Das Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder gibt es seit nunmehr fast zehn Jahren und ist eine Initiative des Klinikums Niederlausitz. Die Idee beruht im Wesentlichen auf zwei Säulen: Das gelebte Netzwerk vor Ort mit regionalen Partner aus dem System Gesundheit und Familie sowie dem ehrenamtlichen Patenmodell, dass in die Struktur der Professionellen eingebettet ist. Seit Beginn des Netzwerks wurden über 1.700 Kinder im Landkreis Oberspreewald-Lausitz durch ehrenamtliche Paten begleitet.
Weitere Informationen zum Projekt ElfE unter http://partkommplus.de/teilprojekte/elfe/