Von der Idee zum Netzwerk
Entstanden ist die Idee zum Netzwerk Gesunde Kinder aus vielfältigen Beobachtungen, die Ärzte, Kinderkrankenschwestern, Hebammen sowie Therapeuten der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum Niederlausitz sowie allgemein bekanntlichen Entwicklungen und Trends im Bereich der Kindergesundheit und Bindungsforschung:
- Die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen ist zurückgegangen.
- Impfungen werden weniger wahrgenommen.
- Die Beziehungsgestaltung zwischen Müttern und Kindern, aber auch zwischen Vätern und Kindern sind zunehmend geprägt von Unsicherheit.
Aus Erfahrungen heraus wissen wir, dass Hinweise und Gespräche – bereits vor oder unmittelbar nach der Geburt eines Kindes angeboten – viele Weichen für das Zusammenleben in der Familie positiv stellen können. Viele junge Familien und werdende Mütter sowie Väter wünschen sich Unterstützung in ihrer verantwortungsvollen Rolle als Eltern. Dieser Wunsch sowie die Beobachtungen und Erkenntnisse haben uns dazu veranlasst, im Jahr 2005 gemeinsam mit einer Vielzahl von regionalen Einrichtungen und Institutionen an einem Konzept zu arbeiten, das eine wirksame Unterstützung für Familien in unserem Landkreis Oberspreewald-Lausitz sein sollte. Unter dem Arbeitstitel "Entwicklung von Kindern in Beziehung" (EKiB) nahm die Idee nach und nach Gestalt an.
Das Netzwerk als Modellprojekt
Das Bundesland Brandenburg hat im Oktober 2005 das Programm für Familien- und Kinderfreundlichkeit "Die Brandenburger Entscheidung – Familien und Kinder haben Vorrang!" beschlossen und die damalige Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie, Dagmar Ziegler sowie den Minister für Bildung, Jugend und Sport, Holger Rupprecht, gebeten, bis Ende des Jahres 2005 ein entsprechendes Maßnahmenpaket vorzulegen.
Nach intensiven Vorbereitungen und in enger Zusammenarbeit mit der Brandenburger Landesregierung konnte am 1. Juni 2006 das "Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder" offiziell als Pilotprojekt starten. Wesentliche Säulen des Konzepts sind zum einen die Vernetzung von Akteuren und die sektorenübergreifende Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche (Gesundheit, Soziales, Bildung, ...) als Basis des Netzwerks sowie die Begleitung durch qualifizierte ehrenamtliche Familienpaten.
In der Stadt Eberswalde und im Landkreis Havelland wurden kurze Zeit später zwei weitere Modellprojekte etabliert. Aus den Projekten sollten zunächst Erfahrungen gesammelt werden, wie lokale Netzwerke auch an anderen Standorten in Brandenburg und über die Landesgrenzen hinaus strukturiert , etabliert sowie finanziert werden können. Während der dreijährigen Modellphase wurden die drei Pilotprojekte wesentlich durch finanzielle Mittel des Landes Brandenburg unterstützt.
Ein ausgezeichnetes Netzwerk*
Maßgeblich für die Entstehung und die erfolgreiche Umsetzung der Netzwerk-Idee war und ist das persönliche Engagement der Geschäftführer der Klinikum Niederlausitz GmbH. Dafür haben Simone Weber und Hendrik Karpinski 2013 den Brandenburger Verdienstorden bekommen.
Mittlerweile ist das Netzwerk Gesunde Kinder eine Initiative, die in vielen Regionen des Landes Brandenburg etabliert ist. Im Jahr 2013 haben die lokalen Netzwerke Gesunde Kinder in Brandenburg den Springer Medizin CharityAward, dotiert mit 250.000 Euro, gewonnen.